Das Aufeinandertreffen von Menschen wird geprägt durch die Wahrnehmung, die wir vom Gegenüber haben. Da gibt es den berühmten ersten Eindruck. Etwas, das lange an uns oder am Gegenüber haften bleibt. Dann gibt es bessere Verständnis für eine Person, welches sich durch einen intensiveren Kontakt entwickeln und den ersten Eindruck korrigieren kann.
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Grundsätzlich lässt sich die Eigenwahrnehmung von der Fremdwahrnehmung unterscheiden. Die beiden Sozialpsychologen Joseph Luft und Harry Ingham (Johari) haben 1955 dazu ein interessantes Modell entwickelt. Das Johari-Window. Dieses ist unterteilt in vier Felder und zeigt auf, dass bei der Wahrnehmung von Personen gewisse Dinge für diese Person und gewisse Dinge für die Betrachter dieser Person im Verborgenen bleiben:
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So kann es sein, dass ein Vorgesetzter gegenüber seinen Mitarbeitern sehr taff auftritt und dies sogar bewusst tut. Schliesslich will er als Chef gesehen werden. Alle sind sich dessen bewusst und der Fakt ist unbestritten. Die Fremd- und Eigenwahrnehmung stimmen hier überein. Ein anderes Beispiel: während einer Verhandlung gleitet dem Gesprächsteilnehmer immer wieder der Finger in die Nase und dann zum Mund. Er bemerkt es nicht, die anderen hingegen schon. Die Fremdwahrnehmung dieser unangenehmen Tatsache kann die Meinung der anderen gegenüber dem Betroffenen erheblich negativ beeinflussen. Möglich wäre auch, dass sich ein Mitarbeiter vor Sitzungen und Präsentationen fürchtet und daher diesen wo immr möglich auszuweichen versucht. Ihm ist dieser Umstand bewusst. Den anderen jedoch nicht, da er diese "Schwäche" für sich behalten will.